Auf Initiative von Frank Huhn (TV Biedenkopf) kam es Ende 2014 zu einer ersten Kontaktaufnahme zwischen den drei Abteilungen. Es wurde vereinbart, dass man sich gemeinsam, in kleinem Kreis an einen Tisch setzt und einfach mal miteinander redet. Das erste Treffen fand am 19.11.2014 in Biedenkopf statt, Teilnehmer waren für den TV Biedenkopf Frank Huhn und Michael Rohm, für den TV Buchenau Harald Kwasny und Jürgen Debus und für den TV Gladenbach Silvia Mucke und Wolfgang Hof. Schnell stellte man fest, dass es in allen Abteilungen die gleichen Probleme und Konstellationen gibt. Immer weniger Personen sind bereit Aufgaben zu übernehmen. Da die Arbeit aber nicht weniger wird, lastet diese auf weniger Schultern. So kommt es oftmals zu doppelt und dreifach Belastungen. Die Folge hieraus ist, dass Aufgaben zwar erledigt werden, weil sie gemacht werden müssen aber mehr halt eben auch nicht, weil einfach die Zeit und Muße für mehr fehlt. Betreuer und Helfer müssen gesucht und jede Saison aufs Neue angesprochen werden. Schiedsrichter sind Mangelware und immer weniger sind bereit sich neu ausbilden zu lassen. Im Bereich der Mannschaften und Spieler/innen hat man, „zum Überleben zu wenig und zum Sterben zu viel“. Das galt sowohl für den Senioren- als auch für den Jugendbereich. So kam es in den vergangenen Jahren bereits vermehrt zu Zusammenschlüssen und Spielgemeinschaften in verschiedenen Konstellationen. Der nächste logische Schritt war für alle Teilnehmer die Bildung einer HSG, die fortan vorangetrieben wurde. Bereits schon zum zweiten Treffen wurden dann die Übungsleiter aller Abteilungen und Mannschaften eingeladen. Wichtig erschien ein frühzeitiger Informationsfluss und eine gewisse Transparenz. In diesem Treffen, welches am 03.12.2014 in Mornshausen stattfand, wurde eine mögliche HSG angesprochen und vorgestellt. Ein Meinungsbild wurde eingeholt und die Möglichkeit gegeben, Einwände vorzubringen. Da bereits in diesem Treffen das Signal „pro HSG“ kam, sollten einzelne Arbeitskreise abklären, wie und unter welchen Voraussetzungen/Bedingungen ein zukünftiges Miteinander möglich wird. Es wurden AK’s für die Bereiche Männer, Frauen, männliche Jugend und weibliche Jugend gebildet. Sämtliche AK’s vereinbarten zeitnah Treffen und fertigten anschließend von den Ergebnissen Protokolle. Als sich auch hier keine größeren Probleme zeigten, wurde von den sechs Unterhändlern mit der Ausarbeitung der Rahmenbedingungen begonnen. Es wurde eine Satzung/Ordnung ausgearbeitet und den Hauptvereinen zur Prüfung vorgelegt. Spielerlisten im Jugendbereich wurden gefertigt und ein Info-Treffen für Jugendliche und deren Eltern in der Hinterlandhalle durchgeführt. Bezüglich eines Vorstandes wurden Vorschläge unterbreitet und einzelne Personen angesprochen. Es wurden Informationen gesammelt und besprochen, die im Rahmen einer HSG-Bildung wichtig und zu beachten sind. Dies alles geschah in mehreren Sitzungen in Biedenkopf, Buchenau und Gladenbach. Zu einer Sitzung wurden die Betreuer im Jugendbereich eingeladen. Hier wurde anhand der Spielerlisten und der Angaben der Betreuer über mögliche Mannschaftsbildungen/Meldungen für die anstehende Saison gesprochen und abschließend eine sinnvolle Meldung festgelegt. In einer weiteren Sitzung wurde der angedachte neue Vorstand eingeladen und informiert und das weitere Vorgehen besprochen. Einigkeit herrschte von Anfang an bei der Namensgebung der Spielgemeinschaft, mit HSG Hinterland hatte das Vorhaben schnell einen Namen. Aller anderen Vorbehalte zum Trotz. Es ist zwar ein Zusammenschluss dreier Handballabteilungen die stellenweise über 45 Jahre um den Erhalt ihrer Eigenständigkeit gekämpft haben. Feindbilder gegen die an einem Tisch sitzenden Nachbarn wurden gepflegt und gelebt. Schon als Jugendspieler war es der Saisonhöhepunkt, wenn ein Derby anstand. Stellenweise wurden extra für diese beiden Spiele besondere Spielzüge einstudiert und alle vorher auch noch so kranken Spieler waren plötzlich wieder genesen. Wenn man dann die Halle auch noch als Sieger verlassen durfte war die Welt, bis zum nächsten Derby, in Ordnung. Als Todsünde galt ein Vereinswechsel zu einem der Nachbarvereine. Man wurde von der Liste der Besten-Freunde gestrichen und kam auf eine andere dunkle Liste. Kamen diese Spieler dann zu einem Derby zurück, mussten stellenweise sogar die Ordnerbinden ausgeteilt werden, was sonst eigentlich nie nötig war. Ein Zusammenschluss zu einer Spielgemeinschaft wäre zu dieser Zeit undenkbar gewesen. Dass Derbys auch mit der neuen Generation noch einen besonderen Stellenwert und eine gewisse Brisanz haben zeigen die letzten beiden Männerspiele gegen Gladenbach. Trotzdem wurde es Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu finden, den Handballsport im Hinterland auf eine breitere Basis zu stellen und damit weiter zu bringen. Die Gründung der HSG am 12.04.2015 war aus Sicht der Beteiligten der einzig richtige Weg dieses zu schaffen. Die Zukunft wird zeigen ob es wirklich der Richtige war. Das zu beweisen ist die Hauptaufgabe in den nächsten Jahren.
Geschichte
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