Starker Kampf wird nicht belohnt
“Die Negativserie beenden”, so lautete das ausgesprochene Ziel vor dem Heimspiel gegen die Zweite der HSG Mörlen. Im Hinspiel setzten sich die Hinterländer dank einer starken Schlussphase knapp, aber verdient mit 2 Toren durch. Im Rückspiel sollte das Ergebnis andersherum ausfallen. Die HSG Hinterland konnte zudem in dieser Partie auf einen Debütanten zurückgreifen: Jonas Otto, Bruder von Spielertrainer Marco Otto, gab sein Comeback aus dem Handballruhestand. Der Rechtsaußen kann in Zukunft eingesetzt werden, sollte die Personaldecke mal wieder dünner werden. Am vergangenen Samstag konnte er dem Team direkt weiterhelfen, da der etatmäßige Rechtsaußen, Henning Pfeil, verletzt ausfällt.
Den besseren Start ins Spiel erwischten die Gäste. Die schnellen Rückraumspieler sorgten in der Abwehrreihe der Hinterländer für Durcheinander und schnell sah man sich bereits mit 1:4 im Hintertreffen. Der Abstand pendelte sich auf 2 Tore ein und die Partie gestaltete sich zusehends ausgeglichener. Über einen kurzen Zwischensprint und dem folgenden 9:9 Ausgleich spiegelte auch der Torstand die Leistung der beiden sich auf Augenhöhe befindlichen Teams wieder. Bis zur Pause beim Stand von 16:16 sollte sich an diesem Bild nichts ändern. Die zweite Halbzeit gehörte dann wieder den etwas frischer wirkenden Gästen: Bis zur 40. Minute waren dieser wieder mit drei Treffern vorne. Im schnelllebigen Handballsport sind natürlich drei Treffer keine sichere Hausmarke. Die Hinterländer fanden auf diesen Rückstand erneut eine Antwort und glichen durch den stark aufspielenden Felix Biberger wieder aus. Nach diesem erneuten Ausgleich in der 45. Minute brachten beide Teams es fertig, gleich mehrfach gute Chancen liegen zu lassen. Die Gastgeber ließen sich jedoch erneut wieder mehr Zeit, um ins Spiel zurückzufinden und abermals nutzten dies die Gäste durch schnelle Torerfolge bis zum Stand von 31:34. In der Auszeit in der 56. Spielminute wurde dann die Marschrichtung seitens der Trainer Marco Otto und Marius Pfeiffer klar vorgegeben: Offensive 3-2-1-Deckung und Volldampf nach vorne. Die Bemühungen und die geschlossene Mannschaftsleistung wurden belohnt: Die drei Tore wurden aufgeholt. Über Felix Biberger, erfolgreichster Torschütze an diesem Tag, schlossen die Hinterländer ihre Angriffe meist erfolgreich ab. Highlight war zudem in der 60. Minute die Doppelparade bei einem 7-Meter Wurf seitens Frank Washington im Tor. Dank dieser Leistungen konnte zwar der Spielstand in kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden, aber 3 vergebene Großchancen trüben ein wenig diese Phase: Der Führungstreffer war greifbar nahe. In den letzten 30 Sekunden wurde es dann nochmals hektisch: Ein hartes Einsteigen am 9-Meter-Kreis der Hinterländer zog eine rote Karte gegen Marius Pfeiffer nach sich. Die Schiedsrichter entschieden zudem auf 7-Meter Wurf. Eine diskutierbare Entscheidung des sonst souveränen Gespanns, da sich daraus keine direkte Torgelegenheit oder Torchance ergeben hätte. Das Regelwerk lässt jedoch eine solche Auslegung zu. Die Emotionen kochten entsprechend hoch und Mörlen verwandelte den entscheidenden 7-Meter kurz vor Ende. Ein bitteres Ende einer hauptsächlich fairen und ausgeglichenen Partie, die vielleicht eine Punkteteilung verdient gehabt hätte. Aufgrund der hohen Führungsanteile der Gäste muss man jedoch resultieren, dass das Spiel nicht in Einzelaktionen am Ende verloren wurde. Über 60 Minuten hatten die Gäste eben einen Hauch die Nase vorne und das zeigt auch leider am Ende die Anzeigetafel an.
Positiv hervorzuheben ist die dreifach bewiesene Moral im Laufe der Partie. Als Mannschaft wurden drei Rückstände in 60 Minuten verursacht, aber auch direkt wieder egalisiert. So langsam findet man wieder zurück in die Spur. Nun sollten jedoch langsam auch wieder entsprechende Ergebnisse folgen.
Für die HSG Hinterland spielten: Frank Washington, Janosch Brück (beide Tor); Felix Biberger (8), Marco Otto (5), Marius Pfeiffer (5), Frederic Pfeiffer (5), Philipp Meyer (4), Moritz Dersch (2), Marc Bösser (2), Christian Scholl (2), Samuel Debus (1), Michael Goldmann, Jonas Otto.