Herren I: HSG Mörlen II – HSG Hinterland I 24:26 (12:16)

Moral und Einsatz bringen 2 Punkte

Stark angefangen, stark nachgelassen, doch nie aufgegeben – so ließe sich die Partie in aller Kürze beschreiben. Mit dem Auswärtsspiel in Nieder-Mörlen stand für die Herren die nächste schwierige Aufgaben an. Die Personaldecke für das dritte Spiel der Saison wurde im Vorfeld immer dünner: Gleich vier Akteure der ersten mussten terminlich passen, zwei weitere gingen gesundheitlich stark angeschlagen in die Partie. Ein großer Dank ist daher direkt an dieser Stelle an die zweite Mannschaft zu richten, die recht kurzfristig gleich vier Spieler bereitstellte – ohne diese Hilfe hätte das Endergebnis vermutlich anders ausgesehen. 

Die ersten Minuten gestalteten sich recht ausgeglichen. Die Hinterländer kamen gerade am Anfang über ihre beiden Außenspieler Michael Goldmann und Samuel Debus gut in die Partie, auch Marco Otto schoss sich aus dem Rückraum immer mehr ein. Die komplette Mannschaft zeigte in den ersten 10 Spielminuten eine gute Angriffsleistung und zeigte sich durchweg torgefährlich – beim Stand von 7:4 für die Männer aus dem Hinterland hatten sich sieben verschiedene Torschützen eingetragen. Nach Erspielen dieses Vorsprungs nahmen die Gastgeber ein wenig die Zügel in die Hand und kamen immer wieder über ihr forciert schnelles Spiel mit Einläufern zu Torerfolgen. Daraufhin stellten die Gäste ihre offensive Abwehrformation auf eine 6:0 um und der folglich wiederhergestellte Vorsprung von vier Toren konnte mit in die Pause genommen werden. Im Angriff zeigten Marco Otto und Marc Bösser gleich mehrfach ihr Können und netzten wichtige Bälle ein.


Leider nahmen sich die Hinterländer eine längere Halbzeitpause als vorgesehen, sodass bis zur 36. Minute das Spiel bereits für die Hausherren gedreht war. Mit einem 5:0-Lauf überrumpelte die HSG Mörlen die Abwehrreihe der Hinterländer und im Angriff fehlte die nötige Spielidee in dieser Phase. Schließlich glückten vorne die Angriffsversuche wieder und auch in der Abwehr holte man sich Selbstvertrauen und die nötige Sicherheit zurück: Die HSG Hinterland nahm wieder am Spiel teil. 
Weiterhin zeigten sich die Gastgeber kämpferisch stark und beschäftigten die körperlich größeren Hinterländer mit ihrer Geschwindigkeit enorm. Im Angriff hielt die HSG aus dem Nordbezirk mit Otto, Bösser und Scholl dagegen. Das Blatt wendete sich zu Gunsten der Gäste, als Janosch Brück im Tor im Laufe der zweiten Halbzeit sich stetig steigerte. In der Schlussviertelstunde parierte er zwei Siebenmeter und hielt den Kasten am Ende 8 Minuten lang sauber. Gleich mehrere freie Abschlüsse der HSG Mörlen scheiterten am Schlussmann der Hinterländer. 
Nach einer Parade in der 57. Minute, konnte Felix Biberger den direkt eingeleiteten Tempogegenstoß verwandeln und die Führung war das erste Mal seit der 36. Minute wieder auf Seiten der Hinterländer. In den letzten drei Minuten spielten die Gastgeber recht hektisch und die Hinterländer zogen ihre Lehren und Schlüsse aus der Partie gegen Butzbach vor 14 Tagen: Ruhe bewahren im Angriff, sichere Pässe und keine unnötigen Aktionen in der Abwehr. Einen konsequent unter Zeitspiel zu Ende durchgeführten Angriff konnte schließlich Marc Bösser sehenswert vom Kreis aus verwandeln und 20 Sekunden vor Abpfiff war das Spiel somit entschieden. 


Letztendlich setzte sich in einer ausgeglichenen Partie die Mannschaft durch, die in der Schlussphase routinierter und abgezockter wirkte. Man hätte sich auch nicht beschweren dürfen, wenn das Ergebnis am Ende andersherum auf der Anzeigetafel gestanden hätte. Man kann beide Mannschaften für die aufgebrachte Moral und den Einsatz über 60 Minuten loben. Auch wenn es technisch bestimmt nicht die Glanzleistung beider Teams war: Niemand auf der Platte hat auch nur eine Sekunde an aufgeben gedacht. Und das ist es ja auch ein wenig, was den Handball selbst auf Bezirksebene so auszeichnet. 

Für die HSG Hinterland spielten: Janosch Brück, Elian Lorenz (beide Tor); Marco Otto (8), Marc Bösser (8), Felix Biberger (3), Christian Scholl (3), Philipp Meyer (1), Samuel Debus (1), Michael Goldmann (1), Frederic Pfeiffer (1), Henning Pfeil, Stefan Schneider, Maximilian Dreher