Kampfgeist und Marco Ottos langer Atem bringen 10. Saisonsieg
Mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Cölbe könnten die Herren der HSG ihren Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen. Diese Ausgangslage war auch den Jungs bewusst und ein jeder wollte sich für die bisher starke Saison belohnen sowie die weiße Weste in der Hinrunde bewahren. Im Vorfeld der Partie mussten die Hinterländer erneut einige Ausfälle hinnehmen. Moritz Dersch, Frederic Pfeiffer, Sebastian Buder und Marius Pfeiffer fehlten dem Team, zumindest aktiv auf dem Feld, gänzlich. Philipp Meyer und Frank Washington gingen beide sehr angeschlagen in die Partie. Die Fußbeschwerden bei Marco Otto und Henning Pfeil bereiteten den beiden Spielern, wie bereits zuletzt, immer wieder Probleme im Laufe der Partie.
“Ich muss euch an dieser Stelle keine Phrasen mit in die Partie geben – ich weiß, dass jeder von uns für diese Sportart und für dieses Team brennt. Und das zeigen wir heute ein letztes Mal für dieses Jahr!”, stimmte Marco Otto seine Spieler vor Anwurf ein.
Dass sich nach geworfenen Toren die zwei besten Angriffsreihen der Liga gegenüberstanden, wurde sehr früh in der Partie deutlich. Mit 4:1 überrumpelten die Gastgeber aus Cölbe das junge Hinterländer Team ein wenig. Mit Moritz Stremel im Angriff kam die HSG schnell zurück ins Spiel und er netzte gleich mehrfach in dieser wichtigen Phase ein. Leider agierte die Abwehr noch zu inkonsequent und auch Janosch Brück im Tor fand noch nicht in sein Spiel. Der schnelle Start der Partie mit reichlich Toren auf beiden Seiten sorgte für einen recht hohen Spielstand von 7:7 nach erst elf gespielten Minuten. Mit ständigen Führungswechseln und Ausgleichstreffern bot sich den Zuschauern ein regelrechter Handballkrimi, der leider immer wieder unterbrochen wurde durch nicht angezeigte Zeitspiele seitens des Schiedsrichters und durch das stetige Zurückpfeifen der schnellen Mitte. Das Spiel in der schnellen zweiten Welle nach einem Gegentreffer wurde den Hinterländern gleich mehrfach unterbunden. Auf diese Situation stellte sich das Team ein und suchte vermehrt im “Eins gegen Eins” seine Chancen. In dem jungen Colin Jacobi fand die Cölber Abwehr immer wieder ihren Meister. Er wackelte seine Gegner flink aus und erzielte daraus seine Treffer oder generierte Chancen für seine Mitspieler. Die Abwehr kam in der ersten Halbzeit nicht mehr nennenswert zur Geltung, sodass es verdientermaßen mit einem Unentschieden in die Pause ging.
In die zweite Halbzeit war es erneut der TV Cölbe, der die ersten Minuten bestimmte. Nach dem 20:18 kamen auch die Hinterländer mit den Köpfen aus der Pause zurück. Mit dem 21:21 Ausgleich zeigte sich fortan ein ähnliches Bild, das bereits aus den ersten 30 Minuten bekannt war: stetige Führungswechsel und Ausgleichstreffer. Das Spiel wurde zusehends emotionaler, sowohl auf dem Feld, als auch auf der Tribüne. Mehrere Zwei-Minuten Strafen wurden nun verteilt, ein Großteil davon auch berechtigt. Doch auch die Unterzahlsituationen meisterten die Jungs und sie hielten das Spiel offen. Marco Otto nahm mehr und mehr die spielbestimmende Rolle ein. Ob Einzelaktionen, Auftakte oder geniale Anspiele: Er war in der Schlussviertelstunde der entscheidene Mann auf dem Feld. Auch Felix Biberger und Marc Bösser spulten 60 Minuten ihr Angriffsspiel gekonnt ab und trugen gemeinsam 8 Treffer bei. Wichtig waren hierbei die “vermeintlich” leichten Treffer über die erste Welle. Zudem kam noch hinzu, dass Janosch Brück und am Ende Frank Washington im Tor der HSG noch ein paar freie Würfe sicherten. Sehr sehenswert war dabei eine Doppelparade von Washington in der 58. Minute, die den Ausgleichstreffer verhinderte. Im Gegenzug wurde das 30:28 aus Hinterländer Sicht erzielt. Dieser kleine Vorsprung war der Wendepunkt zu gunsten der HSG. Über die letzten Sekunden wurde dieser aufrechterhalten und letztendlich setzte sich die HSG verdient mit 2 Toren durch. Unter dem Beifall der Zuschauer wurde die Partie abgepfiffen und beide Teams beglückwünschten sich nach dieser kämpferischen Leistung auf dem Feld, denn auch das Spiel und die Einstellung der Gastgeber aus Cölbe sind hervorzuheben. Die Spannung wurde über 60 Minuten aufrecht erhalten.
“Dies war ein Arbeitssieg, der so erstmal eingefahren werden muss. Das gesamte Team stand, als es darauf ankam, füreinander ein. Auch die angeschlagenen Spieler wuchsen nochmals über sich und ihre Beschwerden hinaus. Mit 20:0 Punkten gehen wir zufrieden und motiviert für die Rückrunde in die Winterpause, die nun genau zum richtigen Zeitpunkt kommt.”, zog Marius Pfeiffer Bilanz nach Abpfiff.
Vielen Dank nochmals an die mitgefahrenen Fans, die das Spiel mit Stimmung untermalten. In der Rückrunde wird erneut auf euch gezählt!
Für die HSG Hinterland spielten: Janosch Brück, Frank Washington (beide Tor); Marco Otto (11), Colin Jacobi (5), Felix Biberger (4), Moritz Stremel (4), Marc Bösser (4), Michael Goldmann (1), Philipp Meyer (1), Henning Pfeil (1), Samuel Debus, Samuel Rein.