Am Ende ging die Luft aus
Das Spitzenspiel der Bezirksliga B hielt lange Zeit alles, was man sich von ihm versprochen hatte: eine enge, umkämpfte Partie mit zwei rivalisierenden Teams. Dazu eine ordentliche Kulisse auf der Tribüne. Die HSG Hinterland musste bei dieser schweren Auswärtsaufgabe auf Spielertrainer Marco Otto verzichten, welcher in den wohlverdienten Flitterwochen verweilt. Die Schwere der Aufgabe bewusst, machten sich die Männer aus dem Hinterland auf den Weg. Die ersten Minuten waren für beide Teams von unkonsequenten Abschlüssen und Fehlwürfen geprägt. Beide Seiten tasteten sich langsam ins Spiel hinein. Die Gastgeber fanden im Angriff in den folgenden Minuten die besseren Lösungen und konnten einen Vorsprung von zwei Toren herausspielen. Beide Abwehrreihen legten eine gewisse Härte an den Tag, teilweise wurden manche Abwehrmittel bereits in dieser Phase unfairer. Beide Teams fanden sich in Unterzahlsituationen wieder, doch die HSG konnte ihre eigene Überzahl leider nie entscheidend ausnutzen. Beim Stand von 13:10 zur Halbzeit mussten die Hinterländer vor allem mit dem Erspielen von Torchancen und dem Nutzen der eigenen Chance hadern. Das teilweise zu passive Abwehrverhalten gab es ebenso zu bemängeln. Für Henning Pfeil war zudem in Halbzeit 1 bereits das Spiel beendet: Bei einem Wurfversuch von Außen wurde er am Kopf getroffen und ging zu Boden – gute Besserung an dieser Stelle.
Handball ist jedoch bekanntermaßen ein schnelllebiger Sport und drei Tore sind mehr als nur aufzuholen in einer Halbzeit. Entsprechend war die Motivation der HSG-Herren groß für die folgenden 30 Minuten. Leider wurde die Euphorie schnell gebremst: In doppelter Überzahl nach Wiederanpfiff ließ man die Gegner im Angriff gewähren und kassierte ein Tor – eine Situation, die für Teile der Partie spielbeschreibend war. Wachgerüttelt durch das eigene Fehlverhalten in der Abwehr zeigten die Gäste Moral und Einsatz und konnten mit dem Stand von 16:16 den Ausgleich erzielen. Nach diesem Zwischenspurt netzten die Gastgeber wieder mehrfach hintereinander ein. Bis zur 50. Minute hielten die Männer aus dem Hinterland mit und warfen körperlich alles in die Partie. Nach einem Rückstand von vier Toren und der folgerichtigen Auszeit fand jedoch ein Bruch im Team statt. Die letzten Körner schienen verbraucht und im Angriff waren es nur noch vermehrt Einzelaktionen, die die letzten Torerfolge brachten. Driedorf hingegen nahm in den letzten Minuten die Abwehr der HSG zusehends auseinander und spielte konsequent zu Ende, sodass sie als verdienter Sieger vom Platz gingen. An diesem Tag war die eigene Leistung der Hinterländer nicht ausreichend, um das Spiel über 60 Minuten enger zu gestalten. Unschöner Höhepunkt kurz vor Abpfiff beim Stand von 31:24 war eine Rudelbildung im 6-Meter-Raum der Hinterländer. Einer Abwehraktion seitens der HSG folgte ein Nachtreten und Nachschlagen, welches folgerichtig mit Rot bestraft wurde. Die fällige blaue Karte blieb seitens des sonst souveränen Schiedsrichters aus. Für unsportliches Verhalten wurde eine weitere rote Karte gegen einen Spieler des VfB ausgesprochen. Alles in allem ein unrühmliches Ende für ein bereits entschiedenes Spiel. Für die Männer der HSG heißt es nun “Hausaufgaben machen”, um in den zukünftigen Aufgaben wieder bestehen zu können.
Für die HSG Hinterland spielten: Janosch Brück, Frank Washington (beide Tor); Marc Bösser (6), Philipp Meyer (5), Frederic Pfeiffer (5), Marius Pfeiffer (3), Felix Biberger (2), Moritz Stremel (2), Moritz Dersch (1), Samuel Debus, Michael Goldmann, Henning Pfeil.