HSG Hinterland vor der neuen Saison

Die Mannschaften der im letzten Jahr neu gebildeten HSG Hinterland stehen vor ihrer zweiten Saison. Die erste gemeinsame Runde verlief, trotz einiger Hakler und Unwägbarkeiten, überaus positiv. Die gesteckten Ziele wurden weitgehend erreicht und die Basis für den Handball im Hinterland weiter verbreitert. Am deutlichsten sichtbar wird dies darin, dass nunmehr zwölf Mannschaften unter dem Dach der HSG am Spielbetrieb teilnehmen werden, darunter erstmals auch eine zweite Damenmannschaft. Zu den vier Seniorenteams kommen noch acht Jugendmannschaften, jeweils von E-Jugend bis B-Jugend im männlichen und weiblichen Bereich. Außerdem verfügt man noch über eine Minigruppe, die sich ebenfalls großem Zulauf erfreut.

Die erste Männermannschaft hat in der kommenden Saison ihren Blick nach oben gerichtet. Nachdem das Ziel der vergangenen Saison, Etablierung der Mannschaft in der Spielklasse, recht eindrucksvoll erreicht wurde, will man in dieser Saison im Kampf um die Meisterschaft ein Wort mitreden. Das sollte eigentlich mit einem neuen Trainer geschehen, doch eine intensive Suche blieb ohne Erfolg. So wird das bewährte Trainerduo Jürgen Debus und Marius Pfeiffer die Mannschaft in die kommende Runde führen. Dazu konnte man zwei Neuzugänge präsentieren. Michael Goldmann kam vom VfL Neustadt und soll am Kreis Max Kwasny ersetzen, der berufsbedingt hie HSG verlassen hat.  Dazu kommt noch Frederic Pfeifer von der KSG Bieber zurück. Der jüngere Bruder von Spielertrainer Marius Pfeiffer, wird dem Rückraum nochmal mehr Qualität und Durchschlagskraft verleihen. So war man zu Beginn der Vorbereitung bester Dinge eine sehr starke Mannschaft zusammen zu haben. Leider gab es in der Vorbereitung jedoch einige Rückschläge zu verkraften. Gleich drei Stammkräfte werden wahrscheinlich in den ersten Spielen verletzungsbedingt ausfallen.  Torhüter Janosch Brück, Kreisläufer Marc Bösser und Rückraumspieler Lukas Schneider verletzten sich so schwer, das mit ihrem Einsatz wohl erst im Laufe der Hinrunde gerechnet werden kann. Zudem demissionierte mit Jannick Leven kurzfristig ein weiterer Spieler, so dass die Personaldecke doch sehr ausgedünnt ist. Zum Glück kann in den ersten Spielen Jan-Philipp Stoll die Mannschaft verstärken, der zwar zurzeit in Berlin aktiv ist, aber ein Zweitspielrecht für die HSG besitzt. Bis die Verletzten wieder fit sind, ist auch die zweite Mannschaft entsprechend mehr gefordert, um die vakanten Positionen aufzufüllen. Dort hat Herbert Dersch die Trainerposition von Norbert Pfeil und Harald Kwasny übernommen. Die Verletzungsmisere hat aber auch hier nicht halt gemacht. Tobias Buder und Rückkehrer Stefan Schneider sind noch angeschlagen. Mit Axel Siemon (SG Datterode/Röhrda) und Chris Bastian (bislang ohne Verein) hat man zwei weitere Neuzugänge zu verzeichnen und der A-Jugendliche Samuel Rein soll behutsam an Aufgaben im Seniorenbereich ran geführt werden. Trotzdem werden die ersten Spiele bei absehbarer Personalknappheit  zeigen müssen, ob das Saisonziel, die Wiederholung des guten 6. Tabellenplatz aus der Vorsaison realistisch ist.Nichtsdestoweniger haben die Männermannschaften, allen Widrigkeiten zum Trotz, eine harte und abwechslungsreiche Vorbereitung hinter sich gebracht. Die Trainer legten besonderen Wert darauf, dass nicht nur handballspezifische Elemente trainiert wurden, sondern man wurde auch sportartübergreifend tätig. So standen eine Trainingseinheit mit dem Trainer der Marburger Footballer, Ben Shephard, ebenso auf dem Programm wie eine spezielle Einheit bei Fitnesscoach Daniel Ndeij. Auch der gesellige Teil durfte nicht fehlen. So gab es ein Kurztrainingslager in Bitburg mit Freundschaftsspiel gegen den dortigen TV und einer Besichtigung der ortsansässigen Brauerei. Für Abwechslung war also allemal gesorgt. Kernpunkt der Vorbereitungsphase war aber das dreitägige Trainingslager in Biedenkopf unter der Leitung von Sebastian Zuther, Mannhard Bech und Amen Gafsi vom Handballcamp aus Kiel. Sechs schweißtreibende Einheiten standen auf dem Programm, mit Schwerpunkt alternativer Abwehrformationen. Die Leiter zeigten sich begeistert von  den motivierten Spielern der HSG, und so schaffte es ein Bericht über die drei Tage sogar bis in die Handballwoche.

Dieses Trainingslager absolvierten auch die beiden Damenmannschaften. Die Meldung einer zweiten Mannschaft im Frauenbereich wurde möglich, da keine A-Jugend zustande kommt und insgesamt sieben Spielerinnen aus der letztjährigen A-Jugend in den Seniorenbereich aufrücken. Dabei stellte sich das Problem, das nicht beide Mannschaften in einer Klasse spielen dürfen. Da im letzten Jahr der Aufstieg in die B-Klasse deutlich verfehlt wurde, stehen nun zwei C-Klassen-Teams für die HSG auf dem Meldebogen. Darum muss eine Mannschaft in der C-Nord, die andere in der C-Süd antreten. Die Neuformierung der Mannschaften unter der Prämisse der Ausgewogenheit war somit eines der Hauptprobleme der Trainer Wolfgang Hof und Axel Siemon. Da man sich im Norden bessere Chancen ausrechnet oben mitzuspielen, spielt die vermeintlich etwas stärkere Mannschaft in der Nordgruppe. Die Vorbereitung verlief recht wechselhaft mit einigen Siegen aber auch Niederlagen in den Trainingsspielen. Hauptaugenmerk wird sein, die Integration der A-Jugendlichen in den Frauenbereich möglichst zügig zu verwirklichen. Im Frauenkader gibt es eine gute Mischung aus älteren und erfahrenen Spielerinnen und den“ jungen Wilden“. Perspektivisch sollte daraus eine Mannschaft zu formen sein, die den Aufstieg in die B-Klasse schaffen kann. Man darf gespannt sein wie sich beide Teams schlagen. Im Frauenbereich geht es bei der HSG übrigens gegen den Trend im Bezirk Gießen, wo es sonst bei den Damenmannschaften rückläufige Meldezahlen gibt. Im Jugendbereich liegt das besondere Augenmerk auf der männlichen B-Jugend, die im letzten Jahr die erste Meisterschaft für die HSG erringen konnte und im Vorfeld die Qualifikation für die Bezirksoberliga nur knapp verpasste. In der Bezirksliga A will man einen guten Tabellenplatz erreichen, was nach den Leistungen in der BOL-Quali durchaus im Bereich des Möglichen erscheint. Der Fokus bei den anderen Jugendmannschaften liegt darauf, durch Spaß am Spiel und Ehrgeiz zum Erfolg zu kommen und den im letzten Jahr deutlich gewordenen Abstand zu den Mannschaften aus dem Gießener Raum weiter zu verkürzen. Das aber ist vor allem das mittelfristige Ziel. Kurzfristig heißt es, die Aufwärtsentwicklung   im Jugendbereich, die sich in den steigenden Spieler- und Mannschaftszahlen manifestiert, zu verstetigen und die Jugendlichen am Handball zu binden. Denn eines ist den Verantwortlichen klar: In der „Handball-Diaspora“ Hinterland ist auch zukünftig die Bildung von wettbewerbsfähigen Seniorenmannschaften nur möglich, wenn ständig aus der Jugend gut ausgebildete Spieler zugeführt werden. Fertige Handballer verschlägt es nur selten in hiesige Gefilde und die Mannschaftsdichte zwischen Marburg und Herborn ist viel zu dünn, als das man sich aus anderen Vereinen verstärken könnte. Darum wird auch in Zukunft auf eine intensive Jugendarbeit viel Wert gelegt werden müssen. Am Unterbau mangelt es derzeit bei acht Jugendmannschaften nicht. Zudem gibt es noch eine starke Minigruppe, so dass es sichergestellt scheint, auch in Zukunft genügend Mannschaften in der Jugend ins Rennen schicken zu können

Alles in allem geht man bei der HSG sehr optimistisch ins zweite Jahr. Auch sonst hat sich im Umfeld noch einiges getan. Weitere Sponsoren konnten gewonnen werden und so ist die finanzielle Grundlage für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit gelegt. Erstmals wartet man dieses Jahr mit einem Saisonvorschauheft, der „Hinterländer Handballschau“ auf. Sie ist beim Vorstand, den Betreuern und bei den Heimspielen erhältlich. Außerdem  liegt sie in ausgewählten Geschäften im Hinterland aus. Hier können sich Interessierte rund um die HSG und deren Mannschaften ebenso gut informieren, wie auf der vollkommen neu gestalteten Homepage unter www.hsg-hinterland.de.

Man geht also im Lager der Hinterländer Handballer  gut vorbereitet und vorsichtig optimistisch in die neue Saison 2016/17 und hofft, wie im letzten Jahr wieder gut besuchte Heimspieltage zu haben. Die Spiele werden vorwiegend in der Hinterlandhalle ausgetragen, man spielt aber auch in den Sporthallen der Grundschule Biedenkopf sowie der  Europaschule in Gladenbach. Los geht’s am Samstag, den 17.09. mit drei Heimspielen in der Hinterlandhalle. Es spielen dann ab 15.30 Uhr die MJD gegen Friedberg, die Männer II gegen Dilltal III und die Männer I gegen Lumdatal III. Alle anderen Teams treten an diesem Wochenende auswärts an. Am 25.09. steht dann, ebenfalls in der Hinterlandhalle, der erste richtig große Heimspieltag mit  sieben Spielen an. Los geht’s dann um 10.15 Uhr.