Herren I: HSG Hinterland – VfB Driedorf 28:25 (13:13)

Geschlossene Teamleistung bringt wichtige Punkte gegen Tabellenführer

Im Hinspiel in Driedorf gaben die Herren der HSG in der Schlussviertelstunde die Partie komplett aus der Hand und verloren in einer emotionalen Partie am Ende auch in der Höhe verdient. Für das Rückspiel nahmen sich die Herren daher vor, ihr Spiel konsequent aufzuziehen und den Tabellenführer zu ärgern. “Wir haben heute nichts zu verlieren: Driedorf ist der klare Favorit! Wenn wir verlieren, haben wir halt gegen den Ersten verloren. Wenn wir gewinnen, haben wir den Tabellenführer geschlagen! Der Druck lastet heute nicht auf uns!”, stimmte Spielertrainer Marco Otto seine Jungs vor der Partie ein. Aufgrund einiger Rückkehrer aus dem Lazarett können die Hinterländer wieder nahezu aus dem vollen schöpfen. Aufgrund 15 zur Verfügung stehender Spieler entschied sich Spielertrainer Marius Pfeiffer das Spiel durchweg zu coachen und nicht aktiv einzugreifen. Das Durcheinander auf dem Spielfeld aus der Vorwoche gegen Griedel in der hektischen Schlussphase sollte sich nicht noch einmal wiederholen. Die Lehren aus diesen Fehlern wurden gezogen und die dadurch entstehende Ordnung im Spiel zeigte sich über die 60 Minuten. 

Den Anfang machten dabei zunächst die Gäste: Mit 1:3 zogen sie kurzweilig davon. Die Hinterländer Abwehr mitsamt Torwart fand in den ersten Minuten nicht immer die richtigen Gegenmittel auf die Angriffe des Tabellenführers. Mit Wille und Einsatz kämpfte sich die HSG in die Partie und übernahm die Führung. Die Abwehr stand zusehends sicherer und die eigenen Angriffe wurden konsequent zu Ende gespielt. Beide Seiten erlaubten sich hier und da Fehler und Ballverluste. Es wurde früh deutlich, dass sich keines der beiden Teams etwas schenken würde: Die Schiedsrichter griffen jedoch direkt hart und folgerichtig durch. Nach einer zwischenzeitlichen 13:10 Führung genehmigten sich die Hausherren ein kleines Tief bis zur Pause, welches die Gäste vom VfB konsequent ausnutzten: Ausgleich zur Halbzeitpause. 
Halbzeit zwei gestaltete sich zunächst sehr ausgeglichen. Die Gäste legten stets einen Treffer vor und die HSG zog stets nach. In der 43. Minute prallten der Hinterländer Philipp Meyer und der Driedörfer Lucas Jansen mit den Köpfen zusammen: Beide hatten eine offene Wunde davongetragen. Für Philipp Meyer endete die Partie frühzeitig, Lucas Jansen konnte nach Versorgung mit einem Verband weiterspielen. Sichtlich benommen und stark blutend musste Philipp Meyer mit dem Krankenwagen abtransportiert werden: An dieser Stelle nochmals gute Besserung an beide Spieler! Wir können auch erfreulicherweise mitteilen, dass es Philipp Meyer schon besser geht. Vielen Dank zudem an Josefine Möntnich für die professionelle Erstversorgung der Kopfwunde. Ohne Philipp Meyer, der bis dahin vor allem in der Abwehr ein herausragendes Spiel machte, mussten sich die Hinterländer zunächst in doppelter Unterzahl beweisen. Mit nur einem Gegentreffer in dieser kurzen Phase und einem Rückstand von zwei Toren begann sich das Blatt zu wenden. Der jüngst zurückgekehrte Kapitän Sebastian Buder wurde umjubelt eingewechselt und setzte direkt belebende und wichtige Akzente im Angriff. Die Abwehr stand nach wie vor kompakt und hielt dem Rückraum der Gäste entscheidend dagegen. Mit einem 3:0-Lauf war die Partie vorerst gedreht. Die Gäste gaben sich natürlich nicht auf, doch das Geschehen auf der Platte wendete sich nicht mehr. Die Hinterländer behielten ihre von den Trainern geforderte Ruhe und spielten oftmals über die zweite Welle ihre Tore heraus. Den Gastgebern spielte zudem in die Karten, dass sich die Gäste in Diskussionen mit den Offiziellen verstrickten. Mit dem Hadern von Schiedsrichterentscheidungen hielten sich die Hinterländer in den zuletzt gespielten Partien ebenso zu häufig auf – und verloren dadurch den Fokus auf das Spiel. Die Lehren daraus wurden gezogen und vor allem wurde keine übermäßig und unnötig hektische Schlussviertelstunde gespielt. Trainer Marius Pfeiffer resümierte nach dem Spielende: “Ich will und kann heute keinen Spieler besonders hervorheben – es war eine geschlossene  Leistung des gesamten Teams. Kämpferisch und vom Willen her war das ganz groß.”

Mit dem Schlusspfiff holten die Hinterländer verdiente 2 Punkte, die im Abstiegskampf ganz wichtig sind: Nahezu alle Verfolger punkteten ebenso am Wochenende. Technisch und spielerisch war die gezeigte Leistung zwar noch ausbaufähig, aber es war ein weiterer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. 
Vielen Dank an die insgesamt gut 100 Zuschauer, die den Weg in die Halle gefunden haben und lautstark mitfieberten. Dies hat das Spielerlebnis nochmals um einiges gesteigert! 

Für die HSG Hinterland spielten: Janosch Brück, Frank Washington (beide Tor); Marco Otto (6), Frederic Pfeiffer (5), Henning Pfeil (4), Lukas Schneider (4), Christian Scholl (3), Felix Biberger (2), Moritz Dersch (1), Marc Bösser (1), Philipp Meyer (1), Samuel Debus (1), Sebastian Buder, Michael Goldmann.