Die HSG Hinterland besteht nun ein knappes Jahr und es gibt schon die erste Meisterschaft im Jugendbereich zu feiern. Die MJB sicherte sich, im Grunde vollkommen unerwartet, den Titel durch ein 23:23 im letzten Spiel beim direkten Konkurrenten TV Homberg. Dabei hatte die Saison alles andere als verheißungsvoll begonnen. Aus dem ohnehin personell nicht sehr starken Kader fielen bereits vor Beginn der Runde zwei Spieler weg. So verblieben lediglich neun Aktive, von denen zudem drei noch im C-Jugendalter waren. Denkbar schlechte Voraussetzungen also und das erste Spiel in Grünberg musste man auch schon absagen. Das ließ die Stimmung bei Mannschaft und Trainern zunächst weiter sinken. Beirren ließ man sich dennoch nicht und hatte zum ersten Heimspiel den Mitfavoriten HSG Eibelshausen/Ewersbach zum Derby zu Gast. Was dann passierte hatte aber wohl keiner in seinen kühnsten Träumen erwartet. Mit sage und schreibe 28:12 fegte man die Dillkreisler aus der Halle. Nachdem auch die HSG Fernwald im kommenden Spiel deutlich besiegt wurde entbrannte der Ehrgeiz der Truppe so richtig. Was auch gut war, denn es folgte der erste richtige Prüfstein im Auswärtsspiel beim TSV Södel. In einer hitzigen Partie sicherte man sich ein Unentschieden und tankte so weiteres Selbstvertrauen. Es folgte ein deutlicher Sieg gegen die HSG Lumdatal bevor der TV Homberg zum Spitzenspiel vorstellig wurde. In einer hart umkämpften Partie konnte man 27:25 gewinnen und sich Weihnachten über den ersten Tabellenplatz freuen. Im neuen Jahr machte dann das Team da weiter, wo es aufgehört hatte und konnte weitere Siege gegen Grünberg, in Eibelshausen und gegen Fernwald einfahren. Ein Sieg gegen Södel im folgenden Spiel hätte wohl schon eine Vorentscheidung in der Meisterschaft bedeutet. Die ansprechenden Leistungen des Teams hatten sich herumgesprochen. So war die Hinterlandhalle gut besucht und die Zuschauer verbreiteten eine große Stimmung. Trotzdem unterlagen die Jungs nach einem tollen Spiel 25:26 gegen die starken Wetterauer. Das Meisterrennen war somit wieder offen und alles lief auf einen Showdown an den letzten beiden Spieltagen hinaus. Ein deutlicher Sieg in Lumdatal ließ es dann Gewissheit werden. Vor den abschließenden Spieltagen hatten mit der HSG Hinterland, dem TV Homberg und dem TSV Södel noch drei Mannschaften Chancen auf den Titel. Und sowohl die HSG als auch Södel mussten noch nach Homberg. Als erstes war die HSG an der Ohm zu Gast und ein Unentschieden würde zum Titel reichen, so viel stand vor der Partie fest. Mit gut zwei Dutzend Fans im Rücken sollte die Meisterschaft klar gemacht werden. Aus diesem Spiel wurde dann ein Krimi. Lange ging es mit wechselnden Führungen hin und her. Gut sieben Minuten vor Abpfiff lag die HSG aber mit 18:21 zurück und der Titel war in weite Ferne gerückt. Dann aber ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft und man konnte nach einer bravourösen Aufholjagd das benötigte Unentschieden doch noch holen, so dass die letzte Partie zwischen Homberg und Södel bedeutungslos wurde. Unter dem Jubel der Fans feierten die HSG-Jungs die erste Meisterschaft für die noch junge Spielgemeinschaft. Ein Titel den vor der Saison niemand für möglich gehalten hätte. Garant dafür war vor allem die immer geschlossene Mannschaftsleistung. Dennoch ragten drei Spieler aus dem ausgeglichenen Team heraus: Torhüter Elian Lorenz der manchen Gegner zur Verzweiflung gebracht hat. Spielmacher Samuel Rein, der sowohl als Torschütze als auch als Bälleverteiler hervorstach und Fabian Stein der Top-Torschütze, der oftmals, wenn gar nichts anderes mehr ging, die Brechstange auspackte und das Team im Spiel hielt. Für die kommende Runde hat man die Ziele nun etwas höher gesteckt und will an der Qualifikation für die Bezirksoberliga teilnehmen. Eventuell kann man auch ein Qualiturnier ausrichten, was dann am 29.05. in der Hinterlandhalle stattfinden würde. Verdient haben es die Jungs nach einer Wahnsinns-Saison allemal.
Hinten v. links: Thomas Schwarz (Trainer), Jonas Ebermann, Sebastian Schwarz, Fabian Stein, Samuel Rein, Niclas Gebert, Hendrik Damm, Felix Weigand, Johannes Buder
Vorne v. links: Jannick Leven (Trainer), Elian Lorenz